Daher muss auch die Therapie individuell geplant werden. Rückenschmerz ist nicht gleich Rückenschmerz. Jeder Patient bedarf einer individuellen Diagnostik, um zu klären welche Strukturen der vielgliedrigen Wirbelsäule für den Schmerz verantwortlich sind.

Handelt es sich um einen Bandscheibenschmerz, um Facettenschmerzen, radikuläre oder pseudoradikuläre Schmerzen, um eine Claudicatio-spinalis-Symptomatik, steht eine Fehlstatik im Vordergrund oder eine Instabilität, liegt eine Chronifizierung des Schmerzes vor ?

Diese und viele weitere Fragen müssen im Vorfeld geklärt werden, um dann die individuelle Therapie zu finden.

Hierzu dient eine Stufendiagnostik mit körperlicher Untersuchung inklusive einer manualtherapeutischen Evaluation, die Erhebung eines Neurostatus, meist gefolgt von elktrophysiologischen Untersuchungen, bildgebende Verfahren wie Röntgen inkl. Ganz- und Funktionsaufnahmen, kernspintomographische Untersuchungen und bei Bedarf Dünnschicht-CT-Untersuchungen und auch die Knochenszintigraohie

Des Weiteren dienen verschiedene, CT-gesteuerte Infiltrationstechniken zur weiteren Höhenlokalisation der Beschwerden und leiten gleichzeitig zu den therapeutischen Verfahren über.

 

 

Die Große Frage

wird in den meisten Fällen zu Gunsten einer konservativen Therapie beantwortet werden. Die überwiegende Zahl der „Rückenpatienten“ kann sehr erfolgreich konservativ , d.h. ohne Operation therapiert werden.

Neben den CT-Infiltrationstechniken bieten sich hier weitere intraspinale Kathetertechniken, das riesige und sehr effiziente Feld der balneophysikalischen Maßnahmen, physiotherapeutische Maßnahmen, Akupunkturbehandlungen, osteopathische Maßnahmen, Manualtherapie und natürlich das gesamte Spektrum der medikamentösen Therapie an (ohne hier einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben).

Bei chronifizierten  Schmerzen sollten auch Methoden der Verbesserung Schmerzverarbeitung antrainiert werden.

Schließlich besteht die Möglichkeit, Schmerzen durch intrasinale oder epifasziale Elektroden zu modulieren („SCS“).

 

Eine Wunderdroge steht uns allerdings bisher nicht zur Verfügung. Wenn also deutliche strukturelle Schäden an der Wirbelsäule bestehen, dann steht am Ende des konservativen Weges doch unter Umständen auch einmal der ärztliche Rat zur OP. In einem solchen Fall steht zunächst die ausführliche Besprechung der Indikation und der OP-Methode, inklusive der OP-Risiken im Vordergrund.

Auch hier gilt das Prinzip der Individualität. Daher müssen auch die operativen Möglichkeiten für jeden Patienten einzeln besprochen werden. Das Individualrisiko wird erörtert und gemeinsam der chirurgische Weg besprochen.